BENJAMIN, DAS WARTUNGSENDE VON SAP BW 7.5 ZWINGT VIELE UNTERNEHMEN DAZU, GRUNDLEGENDE ENTSCHEIDUNGEN ÜBER IHRE KÜNFTIGE DATENSTRATEGIE ZU TREFFEN. STIMMST DU ZU, DASS DIE KERNFRAGE LAUTET „WIE SCHAFFEN WIR EINE DATENPLATTFORM, DIE UNSER GESCHÄFTSMODELL STÄRKT UND ZUKÜNFTIGE ANFORDERUNGEN ZUVERLÄSSIG TRÄGT?“
Ja, genau darum geht es. Es ist längst nicht mehr nur allein eine Frage, welche Technologie auf BW 7.5 folgt. Ohne Zweifel, der wachsende Druck macht die Situation anspruchsvoll – aber keineswegs aussichtslos. Es gibt mehrere Wege, wie Unternehmen jetzt echte Handlungsfähigkeit gewinnen können: indem sie ihre gewachsenen BW-Prozesse in ein modernes, skalierbares Setup überführen, Risiken reduzieren und gleichzeitig neue Potenziale für Effizienz, Innovation und schnellere Entscheidungen erschließen. Der jahrzehntelang gereifte BW-Stack bildet hierfür eine wertvolle Basis; die Frage ist, wie man dieses Wissen geschickt in die nächste Ära überträgt.
Benjamin Haider, Consultant Business Intelligence
In Gesprächen mit unseren Kunden erleben wir gerade eine bemerkenswerte Entwicklung: Viele Unternehmen richten ihren Blick neu aus – weg von rein technologisch getriebenen BW/4-Migrationspfaden, hin zu strategischen Optionen, die mehr geschäftlichen Nutzen versprechen. Mit dem Start der Business Data Cloud (BDC) und der zunehmenden Reife von Datasphere verändert sich die Perspektive: Statt einzelne Systeme abzulösen, rückt die Chance in den Vordergrund, eine datengetriebene Plattform aufzubauen, die Agilität, Geschwindigkeit und Transparenz im gesamten Unternehmen erhöht.
Diese Neubewertung führt in der Praxis dazu, dass sich viele Kunden – nach fundierter Analyse und gemeinsamer Planung – bewusst gegen eine klassische BW/4-Migration entscheiden und mit uns den Weg in die Business Data Cloud einschlagen. Nicht, weil es die neueste Technologie ist, sondern weil sie hilft, Entscheidungen schneller abzusichern, Prozesse resilienter zu machen und Daten endlich in einen echten Business-Hebel zu verwandeln.
DANEBEN EXISTIEREN ABER AUCH NOCH ANDERE OPTIONEN, RICHTIG?
Ja, absolut. Und genau hier wird es für viele Unternehmen spannend. Auch wenn der Trend eindeutig in Richtung Cloud und damit zur BDC zeigt, gibt es mehrere Wege, die je nach Ausgangslage echten Nutzen stiften können. Aus unserer Erfahrung kristallisieren sich aktuell vor allem zwei Szenarien heraus:
- Die klassische Migration nach SAP BW/[4]HANA
Dieser Weg eignet sich vor allem für Unternehmen, die ihre bestehende BW-Logik bewahren möchten und gleichzeitig eine stabile, klar definierte Modernisierung brauchen. Der Mehrwert liegt hier in Planbarkeit und Kontinuität.
- Ein hybrider Ansatz aus BW/[4]HANA und SAP Datasphere
Dieses Modell kombinieren wir bei T.CON immer häufiger: Die bestehenden Strukturen werden geordnet weitergeführt, während neue Anforderungen bereits flexibel in der Datasphere umgesetzt werden. Der große Vorteil: Mehr Geschwindigkeit, weniger Risiko und ein gleitender Übergang in die Cloud.
Es gibt daneben eine dritte Möglichkeit – die Migration über die SAP BW Bridge in die Datasphere. Für bestimmte Spezialfälle kann das sinnvoll sein, wie einige Kundenprojekte zeigen. Doch für die meisten Unternehmen im Jahr 2025 bieten die ersten beiden Varianten mehr Stabilität und bessere Kosten-Nutzen-Verhältnisse.
Und natürlich bleibt immer die Option eines Greenfield-Ansatzes in der Datasphere, wenn Organisationen die Chance nutzen wollen, ihre Datenlandschaft komplett neu zu denken.
Welche Option die richtige ist, entscheidet nie allein die Technologie. Es geht darum, welche Variante den größten strategischen Mehrwert für das Unternehmen liefert – sei es Zeitgewinn, Risikoreduktion, Flexibilität oder Innovationsfähigkeit. Für mich als Berater ist genau das der spannendste Teil: gemeinsam mit dem Kunden herauszuarbeiten, wo das Potenzial des Unternehmens liegt und welche Schritte es braucht, um dieses Potenzial durch eine moderne Datenarchitektur wirklich freizusetzen.
WO UND WIE GENAU ORDNET SICH HIER EIGENTLICH DIE SAP BW/4HANA, PRIVATE CLOUD EDITION (PCE) EIN?
Die PCE ebnet neue Wege, das Business Warehouse in die BDC zu integrieren. Ein besonders wertvoller Ansatz ist dabei das dreistufige Modell „LIFT, SHIFT, INNOVATE“, das SAP mit der BDC ermöglicht. Dahinter steckt kein technisches Konzept, sondern eine Strategie, die Unternehmen Luft verschafft und gleichzeitig klare Entwicklungspfade aufzeigt.
Hier ein Überblick:
- LIFT – Zeit gewinnen und Risiken reduzieren
Mit der Migration von BW 7.5 in die PCE verlängert sich der Supportzeitraum bis 2030. Für viele Unternehmen ist das der entscheidende Vorteil: Sie gewinnen drei zusätzliche Jahre, um ihre zukünftige Datenarchitektur sauber zu planen, geschäftliche Anforderungen zu klären und interne Ressourcen zu entlasten.
LIFT, SHIFT, INNOVATE im Überblick
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SHIFT – Daten schrittweise in die neue Welt überführen
Im zweiten Schritt können BW-Daten strukturiert in die Business Data Cloud integriert werden.
Der Nutzen: Keine Big-Bang-Migration, sondern ein kontrollierter, nachvollziehbarer Übergang, der das Tagesgeschäft nicht belastet. - INNOVATE – Freiräume für moderne, geschäftsnahe Datenmodelle schaffen
Im finalen Schritt können alte Strukturen nach und nach abgelöst werden. Unternehmen profitieren von den BDC-Services, Data Products und flexiblen Modellierungsmöglichkeiten, um ihre Datenarchitektur stärker am Business auszurichten.
Unterm Strich bietet dieser Ansatz einen der zukunftsträchtigsten Wege, weil er das Beste aus beiden Welten verbindet: Sicherheit im Bestand – und gleichzeitig den Einstieg in eine moderne, skalierbare Datenplattform.
KANNST DU UNS BITTE DIE PRIVATE CLOUD EDITION (PCE) ETWAS NÄHER BESCHREIBEN? WAS ZEICHNET SIE NEBEN DER SUPPORTVERLÄNGERUNG BIS 2030 AUS?
Die PCE bietet Unternehmen vor allem eines: Stabilität und volle Kontrolle während der Modernisierung. Sie ermöglicht, das bestehende BW-7.5-System in einer von SAP betriebenen, aber ausschließlich dem jeweiligen Unternehmen zugeordneten Cloud-Umgebung zu betreiben. Das bedeutet: gleiche Flexibilität und Anpassbarkeit wie On-Premise – nur eben sicherer, skalierbarer und zukunftsfähiger.
Ein Punkt, der vielen Unternehmen wichtig ist: Updates und Wartungsfenster bleiben vollständig in der eigenen Hand.Wir erleben oft die Sorge vor Kontrollverlust, aber die ist unbegründet. Das Timing wird gemeinsam mit SAP festgelegt – niemand wird fremdbestimmt.
Ein weiterer geschäftlicher Vorteil liegt in der schrittweisen Entlastung des BW-Systems.
Sobald erste Daten in der BDC liegen und alte Strukturen auslaufen, kann das BW verkleinert werden. Das reduziert Kosten und schafft operative Flexibilität – ohne die Stabilität des laufenden Betriebs zu gefährden.
WELCHE WEGE FÜHREN IN DIE PCE?
Hier gibt es keinen One-Size-Fits-All-Ansatz. Wir evaluieren immer, welcher Pfad den größten Nutzen bringt und am wenigsten Risiken verursacht. Ganz grob gesprochen existieren vier Möglichkeiten:
a) BW 7.5 wird 1:1 in die PCE gehoben („Lift & Shift“)
→ ideal für Unternehmen, die Zeit gewinnen und ihren Betrieb sofort absichern wollen.
b) Eine bestehende BW-Landschaft in der Private Cloud kann weiterentwickelt und nach BW/[4]HANA Private Edition überführt werden
→ sinnvoll für Organisationen, die bereits in der Cloud unterwegs sind und weiter konsolidieren möchten.
c) BW 7.5 wird im Zuge der Migration direkt nach BW/[4]HANA Private Edition konvertiert
→ bietet sich an, wenn ohnehin eine Modernisierung der Strukturen geplant ist.
d) Kunden, die schon BW/[4]HANA nutzen, können ebenfalls den Wechsel in die Cloud gehen
→ für Unternehmen mit Modernisierungsambitionen und klarer Cloud-Strategie.
Der wichtigste Punkt: Es geht nie nur um Technik – sondern darum, mit welchem Weg ein Unternehmen am meisten Stabilität, Zeit und Zukunftssicherheit gewinnt.
KANNST DU ANHAND EINES PRAXISBEISPIELS BESCHREIBEN, WELCHEN AUFWAND DER SCHRITT IN DIE PCE ERFORDERT?
Ein sehr gutes Beispiel liefert unser Projekt bei der Flughafen München GmbH, ein großes Unternehmen: vier BW 7.5-Systeme, zehn Quellsysteme, komplexe Abläufe. Kurzum ein Szenario, bei dem Fehler kaum tolerierbar sind.
Wir haben zunächst eine Sandbox aufgebaut, um Abhängigkeiten transparent zu machen und das Zusammenspiel aller Beteiligten zu testen: SAP, Basisdienstleister, Kunde und unser eigenes T.CON-Team. Dieser vorbereitende Schritt reduziert Risiken massiv, weil er technische und organisatorische Fallstricke sichtbar macht, bevor sie den Betrieb treffen.
Anschließend erfolgten Entwicklung, Tests und Migration in die PCE – strukturiert begleitet durch klare Projektplanung, Ticketing und enges Tracking. Wichtig war dabei: Sicherheit und Stabilität hatten Vorrang vor Geschwindigkeit, auch wenn wir dennoch zügig vorankamen.
Das Ziel wurde erreicht: Für die End-User fühlte sich das System nach der Migration genauso verlässlich an wie vorher – nur eben in einer modernen, sicheren Cloud-Umgebung. Ein Ergebnis, das zeigt: Mit der richtigen Struktur ist eine PCE-Migration absolut beherrschbar.
BENJAMIN, ABSCHLIEßENDE FRAGE: WAS EMPFIEHLST DU UNTERNEHMEN, DIE DIESEN WEG GEHEN WOLLEN – UND SICH ZUDEM FÜR DIE BUSINESS DATA CLOUD INTERESSIEREN?
Eine Modernisierung ist kein Standardprojekt – sie muss immer zum Unternehmen passen. Hier sind wir Berater und SAP-Partner gefragt. Darum unterstützen wir Unternehmen im Rahmen unseres BDC Discovery Workshops, bei dem wir:
- das aktuelle BW-System analysieren
- geschäftliche und technische Herausforderungen bewerten
- Potenziale und Risiken transparent machen
- und einen konkreten Architektur- und Handlungsvorschlag entwickeln
Das Ergebnis: Ein sicherer, nachvollziehbarer Entscheidungsrahmen, der hilft, die richtige Modernisierungsroute zu wählen – sei es PCE, BW/[4], Hybrid oder direkte BDC-Ausrichtung. Unsere Erfahrung bei T.CON zeigt: Wenn Unternehmen frühzeitig Orientierung erhalten, treffen sie bessere Entscheidungen und modernisieren deutlich entspannter. Für alle Detailfragen stehen wir gerne in einem unverbindlichen Gespräch bereit.


