Die Einstufung in niedriges, standardmäßiges oder hohes Risiko hat direkte Auswirkungen auf die Sorgfaltspflichten von Unternehmen, die mit bestimmten Rohstoffen und Produkten handeln.
Was hat sich geändert?
Die neue Risikobewertung betrifft alle Unternehmen, die Rohstoffe wie Palmöl, Rind, Holz, Kakao, Kaffee, Soja oder Kautschuk importieren, verarbeiten oder exportieren. Die Länderklassifizierung bestimmt künftig den Umfang der Sorgfaltspflicht:
- Niedriges Risiko: Gilt u. a. für alle EU-Mitgliedstaaten. Für diese Herkunftsländer gelten vereinfachte Anforderungen.
- Standardrisiko: Betrifft etwa 50 Länder, u. a. wichtige Rohstofflieferanten wie Brasilien, Indonesien und die Elfenbeinküste. Unternehmen müssen hier vollständige Risikobewertungen durchführen und geeignete Minderungsmaßnahmen nachweisen.
- Hohes Risiko: Dazu zählen unter anderem Russland, Belarus, Myanmar und Nordkorea. Hier gelten besonders strenge Anforderungen an Transparenz, Dokumentation und Risikomanagement.
Warum ist das relevant für Ihr Unternehmen?
Ab dem 30. Dezember 2025 (bzw. ab dem 30. Juni 2026 für KMU) dürfen betroffene Produkte nur dann in der EU in Verkehr gebracht oder exportiert werden, wenn sie:
- nachweislich entwaldungsfrei sind (Stichtag: 31.12.2020),
- rechtskonform im Herkunftsland produziert wurden,
- und die erforderliche Sorgfaltspflicht vollständig erfüllt wurde.
Die neue Risikobewertung verändert nicht nur, welche Nachweise erbracht werden müssen – sie hat auch direkten Einfluss auf Lieferkettenentscheidungen und die Compliance-Anforderungen in Einkauf, Produktion und Vertrieb.
Handlungsempfehlungen für betroffene Unternehmen
- Lieferketten überprüfen: Woher stammen Ihre Rohstoffe – und wie sind diese Länder klassifiziert?
- Risikobewertungen durchführen: Bei Standard- und Hochrisikoländern ist eine fundierte Analyse Pflicht.
- Dokumentationssysteme anpassen: Geolokalisierung, Entwaldungsnachweis, Risikobewertungen – alle Informationen müssen bei Behördenprüfung verfügbar sein.
- Partner sensibilisieren: Schulungen und Aufklärung entlang der Lieferkette schaffen die nötige Transparenz.
- Frühzeitig handeln: Je nach Risikoprofil der Herkunftsländer kann der Anpassungsaufwand erheblich sein.
Fazit
Die neue Klassifizierung der Risikoländer ist ein zentraler Schritt bei der Umsetzung der EUDR. Unternehmen sollten diese Entwicklung ernst nehmen und rechtzeitig Maßnahmen ergreifen, um Lieferketten compliant und zukunftsfähig aufzustellen.
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